Ansgar. Apostel des Nordens

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Klappentext

"Dieser Band schildert den Lebensweg Ansgars (801-865), des großen frühmittelalterlichen Missionars, vom fünfjährigen Klosterschüler zum Priester, Lehrer, Missionar, Bischof und Erzbischof. Die wichtigen Stationen seines Lebens, wie die Reisen nach Dänemark und Schweden oder auch die Rückschläge durch Wikingerüberfälle und Heidenaufstände, sind in die Geschichte des 9. Jahrhunderts eingebettet. Ein beeindruckendes Lebensbild, das zugleich die Geschichte der Christianisierung Nordeuropas nachzeichnet.

David Fraesdorff, geb. 1974; Dr. phil., Mittelalterhistoriker, Lehrer für Geschichte und Latein; lebt in der Nähe von Kiel."

 

Geleitwort von Erzbischof Werner Thissen, Hamburg

"Ansgar hat den Anfang eines gefährlichen und unsicheren Unternehmens gemacht und so den Grundstein für den noch heute tief verwurzelten christlichen Glauben in Nordeuropa gelegt" - mit diesem treffenden Satz fasst David Fraesdorff am Ende seiner Biografie das Leben des heiligen Ansgar zusammen. In diesen Worten kommt zur Sprache, was das Wirken Ansgars ausmachte: Er war ein wagemutiger und visionärer Mann. Er war imstande, die Enttäuschungen, die seinen Lebensweg begleiteten, auszuhalten. Er säte den christlichen Samen in Norddeutschland und Skandinavien aus, der nach seinem Tod reiche Frucht bringen sollte.

Wir haben das große Glück, über eine zeitnahe Quelle zu Ansgars Leben zu verfügen. Sein Nachfolger im Bremer Bischofsamt, der heilige Rimbert, verfasste nach dessen Tod (865) eine Hagiografie über seinen Vorgänger, die Vita Anskarii. Diese hatte zum Ziel, Ansgars Leben und Wirken seinen Zeitgenossen in einem möglichst günstigen Licht erscheinen zu lassen. Auch unter Berücksichtigung dieser Absicht hat die Vita einen unschätzbaren Quellenwert. Auf ihrer Grundlage, aber auch unter Beachtung einer Vielzahl von weiterführender Literatur hat der Historiker David Fraesdorff diese Biografie geschrieben. Dafür bin nicht nur ich ihm sehr dankbar. Auch all jene Menschen, die im heiligen Ansgar einen Gewährsmann für ihren Glauben sehen, werden sich über diese gründliche und gut lesbare Lebensschilderung freuen.

Unter der wiederholten Zerstörung vieler Siedlungen Nordeuropas durch die Wikinger litt auch Ansgars Missionswerk. Aber aufgegeben hat er nicht. Gerade darin kann uns der Heilige ein Beispiel sein. Wir können uns an ihm orientieren, wenn wir heutzutage gegenüber den Menschen Zeugnis ablegen wollen von der Schönheit und Größe des christlichen Glaubens. Ein Vorbild vermag uns Ansgar aber auch gerade dann zu sein, wenn diese Bemühungen von Enttäuschungen begleitet werden. Dann gilt es, standhaft und gelassen zu bleiben. Das Werk der Evangelisierung braucht einen langen Atem. Es braucht die Kraft des Heiligen Geistes. Das Vertrauen auf das Wirken des Geistes kann der frühmittelalterliche Missionar uns postmoderne Menschen lehren.

Besonders freut mich, dass das Erbe des heiligen Ansgar von allen Kirchen gleichermaßen gepflegt wird. Evangelische, orthodoxe und katholische Christen halten sein Andenken unter uns wach. Darauf verweisen nicht nur die vielen gut besuchten Ansgarvespern in Norddeutschland. Bischof Ansgar ist ein Glaubenszeuge, der die unterschiedlichen christlichen Konfessionen zusammenführt. Auch das ist in der heutigen Zeit ein wichtiges Zeichen.

Gerade vor diesem Hintergrund wünsche ich dieser Biografie eine große Leserschaft. Mögen Sie alle sich von der Glaubenskraft des heiligen Ansgar anstecken lassen."